Invasion einer nicht einheimischen, der Asiatischen Hornisse
Aktuell gibt es eine von Frankreich kommende Invasion der „Asiatischen Hornisse“ und diese erreichte Münklingen! Mehr Infos folgt:
Siehe dazu auch unter Videos Hornissen
Die Asiatische Hornisse ist nicht geschützt und richtet durch Ihre physische Überlegenheit und Artverhalten Schaden in unserer heimischen Insekten-Welt an.
Die aktuelle Verhaltensempfehlung im Umgang mit der Asiatischen Hornisse:
Fachleuten müssen direkt die Nester finden und auf fachmännische Weise komplett die gesamte Population abtöten.
Klingt jetzt irgendwie erstmal „rassistisch“, denn z.B. Narzissen und Tulpen sind ebenso nicht einheimisch, denn sie stammen ursprünglich aus dem Nahen Osten und sind vor 350 Jahren mit den Anfängen der Globalisierung nach Europa gekommen.
Mit der Frage, was Menschen als „heimisch“ und nicht „heimisch“ erachten und wie sie dazwischen eine Grenze ziehen, drüber lässt sich gut debattieren.
Die Asiatische Hornisse wurde aus Ostasien vor wenigen Jahren durch Menschen betriebenen Handelsverkehr nach Süd-Europa eingeschleppt. Durch die milder werdenden Winter hat sie in unseren Breiten über die kalte Jahreszeit hinweg dazu jetzt noch bessere Überlebenschancen.
Die von ihr heimgesuchten Imker erleben die Asiatische Hornisse als „Rudel-Jäger“, sie dringen als Trupp in Bienenvölker ein und metzeln in kurzer Zeit alle Bienen dahin bis das ganze Bienenvolk zusammenbricht.
Falls man von dieser Art gestochen werden sollte, gilt das gleiche wie bei der Europäischen Hornisse. Schmerzhaft bestimmt, aber Giftigkeit ist geringer als bei Honigbienen und Wespen.
Hier wird nochmal gut und verständlich der Unterschied zwischen Asiatischer und Europäischer erklärt:
Generell: Ruhe bewahren!
Die Asiatische Hornisse erreicht Münklingen
Die Asiatische Hornisse erreicht Münklingen
Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) hat Münklingen erreicht. Erstmals sichtete ich sie am 12. Mai 2025 am Bienenstand und meldete dies pflichtgemäß den Behörden. Den Sommer über flog sie nur vereinzelt umher, ein Nest blieb unauffindbar. Ende Oktober jedoch eskalierte die Situation: Zwei Bienenvölker fielen den Hornissen zum Opfer. Ihre Jagdmethode ist brutal effizient – sie trennen Kopf und Hinterleib der Bienen ab und transportieren das proteinreiche Bruststück mit der Flugmuskulatur in ihr Nest, um ihre Brut zu füttern. Zusätzlich plündern sie die Honig- und Futtersirupvorräte für ihren eigenen Energiebedarf
Globaler Artenaustausch durch internationalen Handel
Die Asiatische Hornisse gelangte 2004 erstmals nach Europa, vermutlich mit einer Keramiklieferung aus China nach Südfrankreich. Doch dieser unbeabsichtigte Artenaustausch verläuft keineswegs einseitig: Ebenso wie asiatische Arten nach Europa gelangen, werden europäische Arten nach Asien und Amerika verschleppt. Der internationale Warenverkehr funktioniert als globales Transportsystem für invasive Arten in alle Richtungen – keine Region ist nur Empfänger oder nur Sender. Die milderen Winter durch den Klimawandel begünstigen weltweit das Überleben und die Ausbreitung dieser eingeschleppten Arten in neuen Lebensräumen.“
Jagdverhalten und Unterschiede zur Europäischen Hornisse
Im Gegensatz zur einheimischen Europäischen Hornisse (Vespa crabro), die auf der Roten Liste gefährdeter Arten steht, jagt die Asiatische Hornisse aggressiver und spezialisierter. Sie jagen in Rudeln und lauert vor Bienenstöcken in der Luft („Rüttelflug“) und fängt Honigbienen am Flugloch ab. Eine Hornisse kann täglich mehrere Dutzend Bienen erbeuten, was besonders für bereits geschwächte Bienenvölker eine ernsthafte Bedrohung darstellt. Als Fleischfresser rückt sie nicht nur der Honigbiene zu Leibe, sondern auch allen anderen Insekten generell. Eine zusätzliche Bedrohung für die zurückgehenden Insektenbestände.
Die Asiatische Hornisse ist etwas kleiner als die Europäische, hat einen überwiegend schwarzen Körper mit einer charakteristischen gelben Binde am Hinterleib und gelben Beinspitzen (englische Bezeichnung „yellow-legged hornet“ = „Gelbfüßler-Hornisse“), während die Europäische Hornisse überwiegend braun-gelb gefärbt ist. Die Asiatische Hornisse, baut kugelförmige Nester im Tageslicht meist in Bäumen und die Volksstärke liegt bei ca, 2.000 Tieren, bei der Europäischen ein Zehntel mit ca. 200 Tieren. Siehe auch:
Übertriebene Gefahr für Menschen
Trotz des gelegentlichen Medienrummels um die „Asiatische Killer-Hornisse“ stellt sie für Menschen keine größere Gefahr dar, als einheimische Wespen- oder Hornissenarten – ihr Stich ist nicht giftiger. Sie verhält sich nicht aggressiver gegenüber Menschen als die Europäische Hornisse, solange ihr Nest nicht bedroht wird. Die tatsächliche Bedrohung betrifft vor allem Wild- und Honigbienen und das Ökosystem.
Weder die Einen noch die Anderen Hornissen sind eine Gefahr für den Menschen, solange man sie in Ruhe lässt! Hornissenstiche sind schmerzhaft, aber bei weitem weniger gefährlich als der Volksmund so gemeinhin sagt.
Globales Phänomen
Es ist wichtig zu verstehen, dass invasive Arten ein globales Problem sind. Auch europäische Spezies sorgen in anderen Weltregionen für ökologische Probleme.
Einige Beispiele: Die Wasserpest (Elodea canadensis), ursprünglich aus Europa, hat sich in nordamerikanischen Gewässern massiv ausgebreitet und verdrängt dort einheimische Wasserpflanzen. In der Gegenrichtung wurde der nordamerikanische Waschbär im 20. Jahrhundert zur Pelzgewinnung nach Deutschland gebracht und hat sich seitdem zu einer der erfolgreichsten invasiven Arten in Europa entwickelt, wo er lokale Ökosysteme beeinflusst und heimische Arten bedrängt.
In weiten Teilen Ostasien wurde die Schwarze Wegameise (Lasius niger) eingeschleppt und stört dort lokale Ameisenpopulationen. Oder der europäische Feldmaikäfer (Melolontha melolontha), der sich in asiatischen Regionen etabliert hat dort in der Landwirtschaftlich für Ernteschäden sorgt.
Diese ungewollten „Austausche von Spezies“ sind eine direkte Folge menschlicher Mobilität und des weltweiten Handels.
Keine Kreuzung zwischen den Arten
Beide Hornissenarten sind Unterarten der Gattung Vespa. Die Genetik sagt, dass die Asiatische und die Europäische Hornisse zwar den gleichen Chromosomensatz haben, jedoch gibt es bedeutende Unterschiede in der Chromosomenstruktur. Diese genetischen Unterschiede sind dadurch eine Fortpflanzungsbarriere, so dass sie sich auf natürlichen Weg nicht kreuzen können.
Ausbreitung und Schadensbegrenzung
Die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse in Europa ist nicht mehr aufzuhalten. Stattdessen geht es um Schadensbegrenzung – um soweit wie möglich die Populationsdichte zu kontrollieren und schützenswerte Ökosysteme und hier aus meinem Interesse als Bienenhalter Imkereien zu schützen. Die vielversprechendste Dezimierung wären kräftige langanhaltende Kälteperioden im Winter, denn die Asiatische Hornisse ist wesentlich kältempfindlicher als die Europäische.
Die verantwortlichen Behörden rufen dazu auf, Sichtungen der Asiatischen Hornisse zu melden, um die Ausbreitung zu überwachen und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen zu können.