Europäische Hornisse

Meine Erfahrungen mit Hornissen-Völkern der Europäischen Hornisse

Oben bin ich im Januar 2023 mit einem verlassenen Hornissen-Nest der Europäischen Hornisse zu sehen. Es ist ein perfekter Papierleichtbau mit Belüftungsöffnungen – genau betrachtet ein Wunderwerk. Es entwickelte sich von Sommer bis Herbst 2022 am Münklinger Bienenhaus.

Und am Bienenstand war ein weiteres Hornissennest, von außen aber nicht sichtbar, es war in einen hohlen Baum verbaut.

Ich war dort häufig in der Nähe mit ohne Imker-Schleier zugange und wurde nicht ein einziges Mal von einer Hornisse attackiert.

Mutig und verschleiert näherte ich mich sogar bis auf einen Meter heran und habe in Richtung Hornissennest mit normaler Sprechlautstärke gesprochen und sogar gesungen. Ich wurde von Wächtern beobachtet und ihre Blickrichtung folgte meinen Bewegungen, aber es kam nicht ein einziges Mal zu einem Angriff.

Hornissen sind auch „Fleischfresser“ und sie bedienten sich natürlich auch an meinen Honigbienen. Sie fangen sie an den Einfluglöchern ab, packen sie und beide gehen zu Boden. Dort trennt die Hornisse den Hinterleib mit Verdauungstrakt und Stechorgan vom Rumpf der Biene ab. Sie haben sie es auf das eiweißhaltige Bruststück mit dem kräftigen Flugmuskeln abgesehen. Mit der Beute fliegen sie dann zu ihrem Hornissen-Bau um ihre Brut damit zu versorgen.

(siehe folgendes Video aus dem Herbst 2022, Hornisse schnappt sich eine Biene vor dem Einflugloch des Bienenbaus)

Als Imker beobachtet man das natürlich mit sehr bitterer Miene, aber Honigbienen-Tierhaltung ist Massentierhaltung und nachrangig zu der Nahrungsbeschaffung der vom Aussterben bedrohten europäischen Hornissen. Man lässt der Natur ihren Lauf.

Die Europäische Hornisse ist in ihrem Bestand in Deutschland bedroht und steht auf der roten Artenliste.
Wegen des weit verbreiteten Irrglaubens, nur wenige Stiche der Europäischen Hornisse würden bereits zum Tod bei Menschen führen, besitzen Hornissen bis heute, zu Unrecht einen schlechten Ruf und wurde regional bis zum Erlöschen verfolgt.

Wenn man doch mal gestochen werden sollte: Das Hornissen-Gift ist weniger toxisch als das Gift von Honigbienen oder Wespen. Allerdings kann der Stich schmerzhafter ausfallen, da das Gift der Europäischen Hornisse die Komponente Acetylcholin enthält und der Stachel bis zu 6 mm lang werden kann und sie es tief unter die Haut einspritzen kann..